Rauchen, Zähne und Rheuma?

Henne und Ei?

Nikotinverzicht und gesundes Zahnfleisch schützen vor Rheuma!

Während alte "Zahnherdtheorien" oft belächelt wurden und hieraus auch nicht selten wissenschaftlich nicht haltbare umfangreiche Therapikonsequenzen gezogen wurden, gibt es nun nachgewiesene Zusammenhänge zwischen einer bakteriellen Zahnbettentzündung (Parodontitis) und dem Entstehen einer rheumatoiden Arthritis.

Bei mittel- bis schwergradiger Parodontitis besteht eine 2,6 fach erhöhte Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis (Molitor JA et al. The ARIC Study. Arthritis Rheum 2009; 60/10, Suppl., S433 (Abstr. 1160), offenbar entstehen hierüber auch die CCP-Antikörper (Nesse W et al. Arthritis Rheum 2009; 60/10, Suppl. S434 (Abstr. 1165), die wenn vorhanden einen aggressiven Verlauf einer rheumatoiden Arthritis befürchten lassen. Rauchen erhöht schon allein das Risiko, an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken, Raucher mit einer Parodontitis haben das höchste Risiko. Der Nikotinstop verbessert zu jeder Zeit die Prognose einer rheumatoiden Arthritis erheblich, dieses wurde anhand einer Datenbank von knapp 15000 Patienten bewiesen (Fisher MC et al.; Arthritis Rheum 2008; Suppl. 2, P1188). Auch die Sanierung einer Parodontitis führt zu einer deutlichen Verbesserung des Gelenkrheumas, selbst bei Patienten, die bereits einen TNF-alpha-Blocker benötigen (Ortiz P et al. J Periodontol 2009; 80: 535-540).

Falls Sie Fragen zur Parodontitis-Diagnostik und Therapie haben, dann sprechen sie uns bitte an. Wir werden versuchen, einen entsprechend spezialisierten Zahnarzt in Ihrer Umgebung zu finden.

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